Die Interventionen
CHIMPS-NET bietet vier neue Versorgungsformen an
Die Interventionen werden im Rahmen der Studie über sechs Monate in 21 klinischen Zentren durchgeführt.
Kinder und Jugendliche, die im Eingangsscreening psychisch nicht auffällig sind, erhalten die familienorientierte Prävention CHIMPS-P. Diese face-to-face Intervention beinhaltet drei Familiengespräche mit einem/r Sozialarbeiter/in (nach einem norwegischen Modell „talk“).
Psychisch belasteten, im Grenzbereich auffälligen Kindern und Jugendlichen ohne eigenen Diagnosestatus wird eine ausführlichere Prävention im Multifamilientherapie-Setting (CHIMPS-MFT) angeboten. Diese face-to-face Intervention beinhaltet 8 Sitzungen im Gruppenformat mit einer/m Psychotherapeutin/en.
Kinder und Jugendliche, die bereits psychisch auffällig sind, werden in einer familienorientierten Kurzzeittherapie CHIMPS-T bei einem Psychotherapeuten behandelt. Der Therapieansatz zur Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen mit psychisch kranken Eltern basiert auf einem Theoriemodell und Bedarfsanalysen. Der CHIMPS-Ansatz wurde in einem ersten CHIMPS-Projekt (2007-2011) erprobt, evaluiert und in einem Manual veröffentlicht. Das Interventionsprogramm CHIMPS-T umfasst acht Sitzungen pro Familie über 6 Monate: Vorgespräch, zwei Elterngespräche, ein Gespräch pro Kind, drei Familiengespräche, niederfrequent alle 2 Wochen, sodass die Termine gut in den Alltag der Familie integrierbar sind.
iCHIMPS ist ein Online-Versorgungsangebot für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren und bietet die Möglichkeit, an einem niederschwelligen Unterstützungsangebot teilzunehmen, das rund um die Uhr zur Verfügung steht und pseudonym ist. iCHIMPS besteht aus acht interaktiven Modulen. Ein eCoach begleitet die Jugendlichen durch das Programm und gibt ihnen Feedback. Ziel von iCHIMPS ist die Befähigung der Jugendlichen, verbessert mit der besonderen Lebenssituation umgehen zu lernen. Die Online-Intervention orientiert sich inhaltlich am CHIMPS-Programm und wird in einer eigenen Studie im CHIMPS-NET-Verbund durch die Universität Ulm realisiert.